In der heutigen Diagnose und der anschließenden Therapie von Netzhauterkrankungen erlangen moderne bildgebende Systeme sowie mobile therapeutische Geräte eine immer größere Bedeutung. Dazu zählt beispielsweise die Optische Cohärenz-Tomographie (OCT) und die mobile Laserbehandlung der Netzhaut bei Frühgeborenen.
Plötzlich sieht man mit einem Auge im Zentrum des Blickfeldes verzerrt und zunehmend unscharf, das Lesen wird schnell schwieriger, auch das Erkennen von Gesichtern und Verkehrsschildern...
Beim rasch aufgesuchten Augenarzt ist die Rede von „Makula“, was steckt dahinter? Zwei wichtige Quadratmillimeter im Zentrum der Netzhaut, der mit dem Film im Fotoapparat vergleichbaren hochempfindlichen Sinneszell- und Nervenschicht des Auges, mit denen allein wir unsere Umwelt scharf und farbig sehen.
Sei es, dass die Makula durch krankhaften Zug des davorliegenden gelartigen Glaskörpers allmählich einreisst und sich ein Makulaloch bildet, sei es, dass die Makula aufgrund von Durchblutungsstörungen (Diabetes, Gefäßverschlüsse der Netzhaut) oder durch altersbedingte Veränderungen (Makuladegeneration) erkrankt.
In diesen Fällen bereichert das OCT die übliche Diagnostik des Augenarztes. Es ermöglicht Querschnitt-Schichtbilder der Netzhaut und dies, ohne das Auge zu berühren allein durch schmerzfreie optische High Tech-Messungen. Bei dem oben geschilderten Augenproblem zum Beispiel lässt sich mit dem OCT rasch und sicher die Diagnose eines Makulaloches stellen und eine rechtzeitige operative Behandlung einleiten. Außerdem kann man mit dem OCT Schwellungen der Netzhautmitte durch diabetesbedingte und andere Durchblutungsprobleme besser erkennen und dazu noch ausmessen.
Dies ermöglicht sowohl bei der Patientenversorgung wie in wissenschaftlichen Studien, dass man Behandlungserfolge im Verlauf auch exakt nach Maß und Zahl überprüfen kann. Last but not least lassen sich mit dem OCT durch Dickenmessung der Netzhaut-Nervenfaserschicht Veränderungen der Nervenschicht um die Papille und des Sehnerven bei grünem Star (Glaukom) quantifizieren, so dass damit Verlauf und Therapieergebnisse besser zu überwachen sind.
Manchmal muss ein High-Tech-Laser auch außerhalb des für ihn nach strengen TÜV-Kriterien ausgestatteten Behandlungsraums eingesetzt werden, nämlich dann, wenn die Patienten nicht dorthin kommen können, weil sie in Narkose im Operationssaal liegen oder aufgrund schwerer Erkrankungen nicht transportfähig sind.
Letzteres ist bei unseren kleinsten Patienten, den Frühgeborenen, der Fall. Sie können die schützende Atmosphäre ihres „Brutkastens“ auf der Kinder-Intensivstation nicht verlassen; auch dann nicht, wenn eine schwerwiegende Netzhauterkrankung, die „Retinopathia praematurorum“ auftritt. Sie trifft leider meist beide Augen, kann – wenn man sie rechtzeitig erkennt - im Frühstadium durch eine Laserbehandlung geheilt werden, führt sonst aber unweigerlich zur Erblindung.
Die Spende des Augenvereins, ein tragbares High Tech-Lasergerät von der Größe eines Personalcomputers, ermöglicht es dem Team des St. Martinus-Krankenhauses, auf Reisen zu gehen und die „Frühchen“ , die an den neonatologischen Abteilungen zweier großer Kinderkliniken in Düsseldorf betreut werden, dort zu behandeln, wo es für sie am besten ist, nämlich zusammen mit den vor Ort zuständigen Kinderanästhesisten auf der Kinder-Intensivstation.
1949 | geb. in Völklingen / Saar |
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1967-1973 | Medizinstudium und Promotion an der Universität des Saarlandes in Homburg/Saar |
1973-1976 | Medizinalassistentenzeit und Weiterbildung als chirurgischer Assistent in Singen/Hohentwiel und Lörrach/Baden |
1976-1981 | Weiterbildung zum Facharzt für Augenheilkunde an der Augenklinik des Bundeswehrzentralkrankenhauses Koblenz (bis 1978) und der Universitäts- Augenklinik Köln |
1982-1989 | Leitender Oberarzt der Abteilung für Netzhaut- und Glaskörperchirurgie der Universitätsaugenklinik Köln, Habilitation für das Fach Augenheilkunde (1989) |
seit 1990 | Chefarzt der Augenklinik des St.Martinus-Krankenhauses Düsseldorf |
seit 1992 | Mitglied des Präsidiums der Retinologischen Gesellschaft, derzeit Sekretär |
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seit 2000 | Mitglied des Gesamt-Präsidiums der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, 2003/2004 Präsident |
seit 2002 | Sprecher des Vorstandes der Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Auge der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft und der Deutschen Diabetes-Gesellschaft |
seit 2005 | Ehrenmitglied der Tschechischen Ophthalmologischen Gesellschaft |
1988 | Forschungspreis für Ophthalmochirurgie der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft |
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