Spendenübergabe an die Universitätsklinik

07.06.2018

Neues Gerät zur Früherkennung findet Einsatz im Kampf gegen Diabetes

Der Düsseldorfer Verein zur Förderung der Augenheilkunde e.V. hat gemeinsam mit der Erwin Niehaus-Stiftung der Augenklinik des Universitätsklinikums Düsseldorf (UKD) ein weiteres hochmodernes Diagnosegerät gestiftet. Irene Blank, Vorsitzende des vor fast dreißig Jahren gegründeten Vereins, übergab das Gerät jetzt gemeinsam mit Erwin Niehaus und Carl Michael Eichler von der Erwin Niehaus-Stiftung an Prof. Dr. Gerd Geerling, Direktor der Augenklinik, und an Prof. Dr. Rainer Guthoff, stellvertretender Direktor der Klinik.

Die über 100.000 Euro teure neue OCT-Angio wird von der Uniklinik unter anderem im Rahmen einer derzeit laufenden Studie des Deutschen Diabetes Zentrums eingesetzt. 40.000 Euro konnte der Verein aus Spendenmitteln aufbringen. Weitere 20.000 Euro spendete die Erwin Niehaus-Stiftung, wobei der verbleibende Betrag aus Mitteln der Universitätsklinik aufgebracht wurde.

Dazu Prof. Dr. Rainer Guthoff, Stellvertretender Direktor, Leiter Retinologie und Leiter Studienzentrum der Augenklinik: „Die OCT-Angio ist für uns äußerst wertvoll bei unserem Forschungsprojekt, bei dem diabetische Frühveränderungen der Netzhaut des Auges untersucht werden.  Es gibt keine vergleichbare nicht-invasive Methode für unsere Arbeit.“ 

Die Diabetes-bedingte Netzhautschädigung (diabetische Retinopathie) stellt eine der Hauptkomplikationen des Diabetes mellitus dar und ist in den Industrienationen die häufigste Ursache für die vermeidbare Erblindung bei Patienten im erwerbsfähigen Alter und die weltweit siebthäufigste Erblindungsursache überhaupt. Geschätzt wird, dass die Zahl der Diabetiker in den nächsten Jahren sogar weiter zunehmen wird. Bei der Entstehung der diabetischen Retinopathie spielen Veränderungen der kleinen Netzhautgefäße durch chronisch erhöhten Blutzucker eine herausragende Rolle. Die Folgen sind Flüssigkeitsansammlungen in der Netzhautmitte und Mangeldurchblutung der zentralen und äußeren Netzhaut.

Als Folge der verringerten Durchblutung kann es zu krankhaftem Gefäßwachstum mit Einblutungen oder gar einer Netzhautablösung kommen. Dies kann im Verlauf der Erkrankung letztlich zu dauerhaften Sehbeeinträchtigungen oder Erblindung führen. Bisher noch nicht genau untersucht sind die sehr frühen Stadien des Diabetes, bei denen sich mit konventionellen Untersuchungstechniken augenärztlich noch keine sichtbaren Gefäßveränderungen finden lassen. Hierbei unterstützt die gestiftete OCT-Angio.

German Diabetes Study

Bei der „German Diabetes Study (GDS)“, an der die Augenklinik des Düsseldorfer Universitätsklinikums aktuell teilnimmt, handelt es sich um eine große Beobachtungsstudie, die Risikofaktoren für Langzeitkomplikationen des Diabetes untersucht. Das Konzept der Studie ist, die Frühstadien von Diabetes besser zu verstehen und somit frühzeitiger als bisher Patienten zu erkennen, die in der Folge Komplikationen verschiedener Organsysteme entwickeln könnten.

Bislang konnten allerdings frühe Durchblutungsstörungen der Netzhaut in der GDS-Studie nicht genau erfasst werden. Abhilfe könnte die neuartige OCT-Angio schaffen, die eine Weiterentwicklung der bekannten OCT-Technologie darstellt. Mithilfe des neuen Gerätes werden erstmals nicht-invasiv die empfindlichen Gefäße, die die Netzhautmitte (Makula) versorgen, im Frühstadium des Diabetes dargestellt. So lassen sich möglicherweise Veränderungen der kleinen Netzhautgefäße in einem Stadium der Erkrankung finden, in denen sich bei der üblichen Untersuchung des Augenhintergrundes keine Auffälligkeiten zeigen.

Foto (v.l.): Dr. Andrea Hüsson und Irene Maria Blank vom Augenverein übergeben mit Erwin Niehaus und Carl Michael Eichler von der Erwin Niehaus-Stiftung die OCT-Angio an die Universitätsaugenklinik Düsseldorf vertreten durch Oberarzt Prof. Dr. Rainer Guthoff und Chefarzt Prof. Dr. Gerd Geerling.  

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